Quereinstieg nach dem Studium: Wie du trotzdem deinen Traumjob findest

Kennst du das Gefühl? Du sitzt im letzten Semester, blickst auf deinen Studiengang – und denkst: War das wirklich die richtige Wahl? Vielleicht hast du Psychologie studiert, merkst aber, dass dich Tech viel mehr fasziniert. Oder du hast BWL abgeschlossen und fragst dich insgeheim, ob du nicht doch lieber in die Kreativbranche möchtest.

Die gute Nachricht: Du bist nicht allein. Und noch besser – ein Quereinstieg nach dem Studium ist heute keine verrückte Idee mehr, sondern für viele der smarteste Karriereschritt überhaupt.

Lass uns gemeinsam anschauen, wie du den Sprung in eine neue Branche schaffst – auch wenn dein Abschlusszeugnis auf den ersten Blick nicht dazu passt.

Was heißt Quereinstieg überhaupt?

Im Grunde ganz einfach: Du steigst in einen Beruf ein, für den du nicht das „klassische" Studium gemacht hast.

Ein paar Beispiele aus dem echten Leben:

Lisa hat BWL studiert, fand Controlling aber stinklangweilig – heute arbeitet sie als Projektmanagerin in einem Softwareunternehmen. Tom wollte nach seinem Germanistik-Studium nie Lehrer werden und schreibt jetzt Texte für eine Marketing-Agentur. Und Sarah? Die hat Maschinenbau studiert, aber irgendwann gemerkt, dass ihr der Kundenkontakt fehlt. Heute ist sie im technischen Vertrieb – und liebt ihren Job.

Das Muster dahinter: Quereinstiege passieren ständig. Und in Zeiten von Fachkräftemangel und rasanter Veränderung werden sie sogar immer normaler.

Warum Unternehmen Quereinsteiger lieben (auch wenn sie's nicht immer zugeben)

Früher war die Sache klar: Studium X führt zu Job Y. Punkt. Heute? Nicht mehr.

Drei Gründe, warum Quereinsteiger gefragt sind:

Der Fachkräftemangel ist real. IT-Firmen suchen händeringend nach Leuten, Nachhaltigkeitsunternehmen ebenso, und im Gesundheitsbereich sowieso. Wer wartet da noch auf den perfekten Lebenslauf?

Neue Jobs entstehen schneller als Studiengänge. Social Media Manager? Data Analyst? Sustainability Consultant? Diese Berufe gab es vor zehn Jahren kaum. Entsprechend gibt's auch keine klassische Ausbildung dafür.

Soft Skills schlagen Fachwissen. Viele Unternehmen merken: Jemand, der gut kommuniziert, im Team arbeitet und Probleme kreativ löst, ist oft wertvoller als der Fachidiot mit Bestnoten.

Ein Freund von mir arbeitet in einem Start-up, das inzwischen 50 Leute beschäftigt. Sein Chef sagt immer: „Mir ist jemand mit breitem Horizont lieber als jemand, der seit 20 Jahren nur Excel kann." Genau diese Haltung öffnet Türen für Quereinsteiger.

Was du beim Quereinstieg gewinnen kannst

Klar, ein Quereinstieg kann nervenaufreibend sein. Aber er bringt auch echte Vorteile mit sich:

Du bringst frische Perspektiven ein. Während alle anderen in ihrer Branche „betriebsblind" werden, kommst du mit neuen Ideen um die Ecke. Das macht dich wertvoll.

Du steigst schneller auf. In wachsenden Branchen wie IT oder Nachhaltigkeit gibt's oft weniger Hierarchien. Wer sich reinhängt, kann schnell Verantwortung übernehmen.

Du zeigst Mut – und das zählt. Anpassungsfähigkeit ist heute eine der wichtigsten Eigenschaften überhaupt. Wer den Mut hat, die Richtung zu ändern, signalisiert genau das.

Die Hürden – und wie du sie nimmst

Natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein. Ein paar Herausforderungen warten schon auf dich:

Wissenslücken. Klar, wenn du Geisteswissenschaften studiert hast und plötzlich ins Datenmanagement willst, musst du dir einiges selbst beibringen.

Überzeugungsarbeit. Im Bewerbungsgespräch wirst du gefragt: „Warum ausgerechnet Sie – ohne Fachausbildung?" Darauf brauchst du eine gute Antwort.

Konkurrenz. Gerade in beliebten Feldern wie Marketing oder Medien bewerben sich viele. Du musst herausstechen.

Aber keine Panik: Mit der richtigen Strategie kriegst du das hin.

So gelingt dein Quereinstieg: 5 konkrete Schritte

1. Mach eine ehrliche Bestandsaufnahme

Bevor du wild Bewerbungen verschickst, setz dich in Ruhe hin und frag dich:

  • Was kann ich richtig gut? (Und damit meine ich nicht nur Fachwissen, sondern auch Dinge wie „Ich kann komplexe Themen einfach erklären" oder „Ich behalte auch in stressigen Projekten den Überblick".)

  • Was macht mir langfristig Spaß?

  • Welche Fähigkeiten aus meinem Studium sind universell einsetzbar?

Manchmal hilft es, Freunde oder ehemalige Kommilitonen zu fragen: „Was würdest du sagen, worin bin ich richtig gut?" Die Antworten überraschen oft.

2. Finde die richtige Branche

Nicht jede Branche nimmt Quereinsteiger mit offenen Armen auf. Manche sind super offen, andere eher skeptisch.

Besonders gute Chancen hast du 2025 hier:

  • IT & Digitalisierung – egal ob Projektmanagement, UX Design oder Data Analytics

  • Marketing & Kommunikation – Content Marketing, Social Media, PR

  • Nachhaltigkeit & Umwelt – Green Business, erneuerbare Energien, ESG-Beratung

  • Bildung & Coaching – Erwachsenenbildung, Personalentwicklung, E-Learning

Schau dir an, wo gerade die größte Nachfrage ist – und wo deine Stärken am besten passen.

3. Schließ die wichtigsten Wissenslücken

Du musst nicht zum Experten werden, bevor du dich bewirbst. Aber ein bisschen Vorbereitung zeigt, dass du es ernst meinst.

Ein paar Ideen:

  • Online-Kurse auf Coursera, Udemy oder LinkedIn Learning (manche sind sogar kostenlos)

  • Zertifikate in gefragten Bereichen wie Projektmanagement (z. B. Scrum), Google Analytics oder Datenschutz

  • YouTube-Tutorials, Podcasts oder Fachblogs, um tiefer einzusteigen

Ein Zertifikat allein macht dich nicht zum Profi – aber es zeigt Personalern, dass du lernbereit bist. Und das zählt oft mehr als man denkt.

4. Sammle praktische Erfahrungen (auch kleine zählen!)

Hier wird's konkret: Auch wenn du noch keinen Job in der neuen Branche hast, kannst du Erfahrungen sammeln.

Zum Beispiel:

  • Ein kurzes Praktikum (auch 2–3 Monate helfen schon enorm)

  • Freelance-Projekte oder kleinere Aufträge über Plattformen wie Upwork oder Fiverr

  • Ehrenamtliche Projekte (z. B. Social-Media-Betreuung für einen Verein)

  • Eigene kleine Projekte (einen Blog starten, eine Website bauen, ein Portfolio anlegen)

Ich kenne jemanden, der nach dem Studium keinen Job fand – und dann einfach einen Blog über Nachhaltigkeit startete. Drei Monate später hatte er ein Praktikum bei einem grünen Start-up. Manchmal reicht es, einfach anzufangen.

5. Bewirb dich clever – nicht klassisch

Dein Lebenslauf sollte nicht aussehen wie der von allen anderen. Du musst herausstechen.

Im Lebenslauf:

  • Setz den Fokus auf Fähigkeiten, nicht auf den Studiengang

  • Nutze eine klare Struktur: Berufserfahrung → Kompetenzen → Ausbildung

  • Wenn du magst, pack ein kurzes „Berufsziel" oben dran, das deine Motivation zeigt

Im Anschreiben:

  • Sag ehrlich, warum du wechseln willst – aber keine Romane

  • Zeig, dass du dich mit der Branche beschäftigt hast (z. B. durch Kurse, Praktika, Projekte)

  • Mach klar: Du bist lernbereit und motiviert

Im Vorstellungsgespräch:

  • Sei ehrlich: „Ich habe keine klassische Ausbildung dafür – aber ich bringe X, Y und Z mit."

  • Bereite konkrete Beispiele vor, wie du dich schnell in neue Themen eingearbeitet hast

  • Zeig echtes Interesse an der Branche (nicht nur an irgendeinem Job)

Echte Menschen, echte Quereinstiege

Manchmal hilft es, zu sehen, dass es andere schon geschafft haben:

Anna hat BWL studiert und im Controlling angefangen – fand's aber trocken. Über ein IT-Projekt in ihrer Firma ist sie ins Data Analytics gerutscht. Heute arbeitet sie als Data Consultant und verdient deutlich besser als früher.

Marc wollte eigentlich Lehrer werden, hat aber nach dem Lehramt-Studium gemerkt: Schule ist nicht sein Ding. Heute entwickelt er Weiterbildungsprogramme in einem Konzern – und liebt den Mix aus Pädagogik und Wirtschaft.

Sophie hat Germanistik studiert und über mehrere Praktika den Einstieg ins Marketing gefunden. Heute leitet sie eine Content-Abteilung – und schreibt trotzdem noch ab und zu selbst Texte.

Was alle drei gemeinsam haben? Sie sind mutig gewesen. Und sie haben nicht auf den perfekten Moment gewartet.

Das Wichtigste zum Schluss

Ein Quereinstieg nach dem Studium ist heute keine Notlösung mehr – sondern oft der smarteste Weg zu einem Job, der wirklich zu dir passt.

Die fünf wichtigsten Punkte nochmal im Überblick:

  • Analysiere deine Stärken – auch die, die nicht im Zeugnis stehen

  • Wähl eine Branche, die offen für Quereinsteiger ist (IT, Marketing, Nachhaltigkeit, Bildung)

  • Schließ Wissenslücken mit Kursen, Zertifikaten oder Online-Tutorials

  • Sammel praktische Erfahrung – auch kleine Projekte zählen

  • Bewirb dich clever – zeig Motivation, nicht nur Noten

Und ganz ehrlich: Der Quereinstieg kann nicht nur funktionieren – er kann dir Türen öffnen, die du auf dem klassischen Weg vielleicht nie entdeckt hättest.

Du überlegst ernsthaft, nach dem Studium den Quereinstieg zu wagen – weißt aber nicht so recht, wie du anfangen sollst?

Im Karriere-Mentoring bei www.studien-fuchs.de helfen wir dir, deine Stärken klar herauszuarbeiten und eine Bewerbungsstrategie zu entwickeln, die wirklich funktioniert. Mit individuellem Feedback, praxisnahen Tipps und realistischen Übungsaufgaben bereiten wir dich gezielt auf den Quereinstieg vor.

➡️ Mehr Infos findest du hier: www.studien-fuchs.de

Weiter
Weiter

Die besten Lerntools und Apps für ein erfolgreiches Studium 2025